Zuchtgeschichte der Deutschen Holsteinrinder

Autor/innen

  • Prof. Dr. Wilfried Brade Leibniz-Institut (FBN) für Nutztierbiologie Dummerstorf
  • Dr. Edwin Brade Leibniz-Institut (FBN) für Nutztierbiologie Dummerstorf

DOI:

https://doi.org/10.12767/buel.v91i2.25

Abstract

Die Wiege des "alten" Deutsches Schwarzbuntes Niederungsrindes (DSN) stand vor mehr als 150 Jahren in den Marsch- und Niederungsgebieten im Nordsee-Raum. Auch die Zucht der nordamerikanischen Holstein-Friesian (HF) geht auf Schwarzbunte Rinder – vor allem holländisch-friesischer Herkunft – zurück.

Die deutlich höhere Milchmengenveranlagung der HF – in Verbindung mit der Möglichkeit der Nutzung verbesserter Biotechniken (zumBeispiel Langzeitlagerung von Sperma oder Embryonentransfer) – führten ab Mitte der 1960er Jahren zu einer Verdrängungskreuzung mit HF in den westlichen Bundesländern (= Deutsche Holstein-Rinder, DH); die nach der Wiedervereinigung auch im Osten Deutschlands umfassend praktiziert wurde.

Übrig geblieben von den einst so weit verbreiteten "alten" DSN sind nur sehr wenige Kuhbestände. Seit Anfang der 1970er Jahre wird diese Rasse (DSN), die heute ein zu bewahrendes Kulturgut darstellt, in Form von Genreserven gehalten. Staatliche finanzielle Förderungen unterstützen den angestrebten Rasseerhalt. Die Zuchtziele bei den Deutschen Schwarzbunten unterlagen einem stetigen Wandel und damit auch gezielten Anpassungen an die jeweils vorhandenen wirtschaftlichen Veränderungen und Verbraucherwünsche.

Aktuell ist die zusätzliche konsequente Einbeziehung von Gesundheitsmerkmalen von besonderem Interesse. Zukünftig dürfte die weitere Beachtung von Umweltaspekten und des Ressourcenschutzes die Komplexität der Zuchtzielformulierung bei Deutschen Holsteins noch erweitern. Die Züchtung bleibt spannend.

Veröffentlicht

2013-08-06

Ausgabe

Rubrik

Artikel