Phosphordüngewirkung neuer Phosphatrecyclingprodukte

Autor/innen

  • Prof. Dr. agr. habil. Wilhelm Römer Georg-August-Universität Göttingen

DOI:

https://doi.org/10.12767/buel.v91i1.15

Abstract

Hier wird berichtet über die agronomische Effizienz der im Rahmen der BMBF/BMU-Förderinitiative "Kreislaufwirtschaft für Pflanzennährstoffe, insbesondere Phosphor" von 2004 bis 2011 und des EU-Projektes SUSAN synthetisierten und an den Universitäten Gießen und Göttingen sowie am Julius-Kühn-Institut in Braunschweig getesteten Phosphor-Recyclingprodukte:

17 P-Recyclingprodukte aus Klärschlammaschen (KSA), eine Tiermehlasche, ein Sinterphosphat aus Tiermehl, eine Kupolofenschlacke, neun Ca-Phosphat-Produkte aus der Ca-Kristallisation an CSH-Substraten und aus Fällungen (Ca (OH)2, CaCl2, etc) wie P-ROC, Fix-P, SESAL, Pasch, Seaborne-Ca-Phosphat, chemisch reine Ca-Phosphate und Mg-Phosphate sowie Seaborne-Mg-Phosphat und Struvit-Produkte aus drei Institutionen (Pilotanlagen, Laboranlagen) wurden in diversen Gefäßversuchen als Phosphor-Dünger eingesetzt und zwar im Vergleich zu den wasserlöslichen Superphosphaten (SSP, TSP) und Rohphosphat. Es wurden Sand- und Lehmböden (pH-Werte 4,7 bis 6,8; CAL-P-Gehalte: 3,3 bis 4,9 Milligramm pro 100 Gramm Boden) und vorrangig Mais als Kulturpflanze benutzt. Die Phosphor-Aufnahme aus Superphosphat (Phosphor-Menge in den gedüngten Pflanzen minus Phosphor-Menge in den ungedüngten Pflanzen) wurde als Bezugsbasis gleich 100 Prozent gesetzt und die Phosphor-Aufnahmen aus allen Phosphor-Recyclingprodukten dazu ins Verhältnis gesetzt.

Folgende Resultate ergaben sich: Aus 65 Prozent aller KSA-Produkte (= 15 Produkte) wurden weniger als 25 Prozent des Phopshors der Superphosphatvarianten aufgenommen, in 26 Prozent der Tests (= sechs Produkte) zwischen 25 bis 50 Prozent. Mit nur einem Magenesium-haltigen Ascheprodukt wurden 67 Prozent erreicht. Die Kupolofenschlacke erreichte auf dem sauren Sandboden nur 24 Prozent aber auf dem neutralen Lehmboden gleiche Werte wie TSP. Die Ergebnisse für die Calcium-Phosphate lagen zwischen 0 und maximal 50 Prozent. Mg-Phosphat-Fällungsprodukte hatten stets eine bessere Phosphor-Lieferbereitschaft als adäquat erzeugte Calcium-Phosphate. Die höchsten und sichersten Werte der Phosphor-Aufnahmen wurden mit Mg NH4 PO4 · 6 H20 (Struvit, MAP) erreicht. Es war dem TSP gleichwertig.

Mögliche Ursachen für die unterschiedlichen Wirkungen der Phosphor-Produkte sowie deren weitere Verwendung zum Beispiel als Rohstoffe zur Phosphor-Düngerherstellung werden diskutiert.

Veröffentlicht

2013-04-22

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