Präferenzen betroffener Landwirte für freiwilligen Moorschutz

Autor/innen

  • Gunnar Breustedt Christian-Albrechts-Universität Kiel
  • Uwe Latacz-Lohmann Christian-Albrechts-Universität Kiel
  • Claus-Christoph Herrmann Christian-Albrechts-Universität Kiel
  • Julia Schreiner Christian-Albrechts-Universität Kiel

DOI:

https://doi.org/10.12767/buel.v97i2.243

Abstract

Die Nutzung von Moorflächen ist eine der größten Treibhausgasquellen in der deutschen Landwirtschaft. In der vorliegenden Studie wurde mit Hilfe eines Discrete Choice Experimentes untersucht, welche Präferenzen 79 Landwirte mit Grünlandnutzung in norddeutschen Mooren für unterschiedliche Ausgestaltungen von Moorschutzverträgen haben. Die Ergebnisse zeigen, dass Landwirte für Wasserstandanhebungen bis 20 cm unter Flur im Winter und 40 cm im Sommer bei erlaubter organischer Düngung sowie ein Umbruchsverbot bei der Grünlanderneuerung vergleichsweise einfach zu gewinnen sein dürften. Die Durchsetzung von vollständigen Düngungsverboten und die langfristige Unterschutzstellung (20 Jahre oder länger) der Flächen würden in freiwilligen Maßnahmen allerdings teuer werden. Beide Maßnahmen zusammen führen im Durchschnitt der Landwirte zu Zahlungsforderungen von 1000 bis 2000 €/ha pro Jahr. Ein vollständiges Verbot der Grünlanderneuerung kommt mit weiteren ca. 200 €/ha/a hinzu. Eine umbruchlose Nachsaat hingegen wird kaum als Einschränkung gesehen. Ferner scheint es sinnvoll zu sein, die intrinsische Motivation der Landwirte zu berücksichtigen. Boni von bis zu 100 €/ha/a für die Teilnahme arrondierter Flächen sind nicht signifikant. Zusammenfassend hat die Studie für die Gestaltung freiwilliger Moorschutzverträge wichtige Erkenntnisse über die Auflagen geliefert, für die die Landwirte besonders hohe Kompensationen verlangen würden.

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Veröffentlicht

2019-07-30

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