Moderne Agroforstsysteme in der Schweiz - Partizipative Entwicklung und künftige Herausforderungen
Sehr geehrte Leserinnen und Leser!
Moderne Agroforstsysteme in der Schweiz - Partizipative Entwicklung und künftige Herausforderungen
ist ein Beitrag aus der Schweiz.
Agroforstsysteme sind die Kombination von:
- Baum- oder Gehölzstrukturen mit
- landwirtschaftlicher Nutzung, Ackerbau, Viehhaltung, Gemüse- und Obstbau
auf der gleichen Fläche.
Sie haben als Hochstamm-Feldobst (= Streuobst), Waldweiden und Kastanienselven eine lange Tradition in der Schweiz. Agroforstsysteme prägen in unserem Nachbarland das Landschaftsbild sowie das Angebot regionaler Spezialitäten, bspw. Vermicelles, Kirsch, Bündner Fleisch, … .
Agroforstsysteme stellen auf Langfristigkeit ausgerichtete Bewirtschaftungsweisen dar und wirken positiv auf:
- Bodenschutz (Reduktion der Erosion, Vitalisierung des Bodenlebens),
- Wasserschutz (größerer Wasserrückhalt =, geringerer Bedarf an Bewässerung,
weniger Nährstoffverluste = höhere Nährstoffeffizienz) - Biodiversität (Erhöhung Habitatdiversität) und
- Klimaschutz (Kohlenstoffspeicherung).
Sie könnten vor dem Hintergrund des anhaltenden Klimawandels - mit höheren Temperaturen, geringeren Niederschlagsmengen und mehr Sonnenstunden - als alternative Bewirtschaftungsformen auch in der deutschen Landwirtschaft stärker erprobt und erschlossen werden.
Weiterführende Informationen und innovative Projekte zu diesem Thema finden Sie im Forschungsinformationssystem Agrar und Ernährung (FISA), www.fisaonline.de .
- Verbundvorhaben: Ökonomische und ökologische Bewertung von Agroforstsystemen in der
landwirtschaftlichen Praxis; Teilvorhaben 1: Standort Thüringen, Gesamtkoordination, Teilprojekt 1-4,
Verbundvorhaben: Ökonomische und ökologische Bewertung von Agroforstsystemen in der landwirtschaftlichen Praxis,
- Agroforstliche Umweltleistungen für Wertschöpfung und Energie, Teilprojekt 1: BTU Cottbus-Senftenberg
(AUFWERTEN),
Agroforstliche Umweltleistungen für Wertschöpfung und Energie,
- Multifunktionale Bewertung von Agroforstsystemen, Verbundprojekt,
Multifunktionale Bewertung von Agroforstsystemen.
Zahlreiche Ansätze verfolgen das Ziel, Agroforstsysteme in die Landschaft zu integrieren und einer geeigneten Nutzung zuzuführen.
Ihre Redaktionen
BüL-Berichte über Landwirtschaft & FISA-Forschungsinformationssystem Agrar und Ernährung
PS:
Die Edelkastanie, Castanea sativa, – eine Beschreibung aus der Literatur
Hermann Hesse, Narziß und Goldmund, Erstes Kapitel, (geschrieben: April 1927 bis März 1929; erschienen: 1930)
„Vor dem von Doppelsäulchen getragenen Rundbogen des Klostereinganges von Mariabronn, dicht am Wege, stand ein Kastanienbaum, ein vereinzelter Sohn des Südens, von einem Rompilger vor Zeiten mitgebracht, eine Edelkastanie mit starkem Stamm; zärtlich hing ihre runde Krone über den Weg, atmete breitbrüstig im Winde, ließ im Frühling, wenn alles ringsum schon grün war und selbst die Klosternussbäume schon ihr rötliches Junglaub trugen, noch lange auf ihre Blätter warten, trieb dann um die Zeit der kürzesten Nächte aus den Blattbüscheln die matten, weißgrünen Strahlen ihrer fremdartigen Blüten empor, die so mahnend und beklemmend herbkräftig rochen, und ließ im Oktober, wenn Obst und Wein schon geerntet war, aus der gilbenden Krone im Herbstwind die stacheligen Früchte fallen, die nicht in jedem Jahr reif wurden, um welche die Klosterbuben sich balgten und die der aus dem Welschland stammende Subprior Gregor in seiner Stube im Kaminfeuer briet. Fremd und zärtlich ließ der schöne Baum seine Krone überm Eingang zum Kloster wehen, ein zartgesinnter und leicht fröstelnder Gast aus einer anderen Zone, verwandt in geheimer Verwandtschaft mit den schlanken sandsteinernen Doppelsäulchen des Portals und dem steinernen Schmuckwerk der Fensterbogen, Gesimse und Pfeiler, geliebt von den Welschen und Lateinern, von den Einheimischen als Fremdling begafft.“
Vermicelles
Von Ende September bis Ende Oktober werden die Maronen – die Früchte der Edel-/Esskastanie (Baum des Jahres 2018) - in den schweizerischen Kastanienhainen auf der Nord- wie auch auf der Südalpenseite geerntet. Sie werden vielfältig verwertet, bspw. zu der Spezialität „Vermicelles“, eine Maronencreme. Hierfür folgendes Rezept: https://www.foodwerk.ch/typisch-schweiz-hausgemachtes-vermicelles/