Moorschutz in der Gemeinsamen Agrarpolitik – Instrumente für eine klimaverträgliche Moornutzung in Deutschland
Sehr geehrte Leserinnen und Leser!
Nur 7 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche sind entwässerte Moorböden, diese verantworten jedoch 37 % der Treibhausgasemissionen aus der Landwirtschaft in Deutschland.
Das Klimaschutzpotenzial durch „Wiedervernässung mit Weiternutzung“ dieser Böden wird vor allem wegen:
- derzeit nicht gegebener Beihilfefähigkeit für Paludikulturen,
- fehlender Perspektiven der Wirtschaftlichkeit und Verwertung sowie
- unzureichender Förderung und mangelnder Wasserverfügbarkeit
kaum genutzt.
Der Beitrag
gibt Empfehlungen, auf welche Weise Moorbodenschutz in der Landwirtschaft gelingen könnte.
Weiterführende Informationen und innovative Projekte zu diesem Thema finden Sie im Forschungsinformationssystem Agrar und Ernährung (FISA), www.fisaonline.de .
Die Autoren des Beitrags möchten ergänzend auf Ihr Projekt www.mokli.de
und die zwei nachstehend aufgeführten Seiten, auf denen umfangreich zu Mooren und Paludikultur informiert wird, hinweisen:
www.moorwissen.de und www.paludikultur.de.
Ihre Redaktionen
BüL-Berichte über Landwirtschaft & FISA-Forschungsinformationssystem Agrar und Ernährung
PS:
Kultstätte Moor
Seit der Jungsteinzeit war das Moor Ort für unterschiedliche Rituale. Es konnte Opferstätte, Richtstätte oder Bestattungsplatz sein. Im Moor brachte man den Geistern oder Gottheiten Tier- und Menschenopfer dar.
Ausgrabungsfunde, die man immer wieder im Moor macht, sind Beweis der besonderen Beziehung des Menschen zum Moor.
Neben dem Thorsberger Moor (Schleswig-Holstein) ist als weitere vorgeschichtliche Moor-Kultstätte von wissenschaftlicher Bedeutung in Deutschland das Opfermoor Niederdorla (Thüringen).
Das Opfermoor Niederdorla liegt in einem flachen See.
Grabungen dort legten kreisförmige Zaunanlagen aus Haselruten frei, in deren Zentren sich Altäre, Kultstangen und Göttergestalten, sogenannte Pfahlgötzen, befanden.
Sie förderten ferner zahlreiche Knochen von Pferden, Rindern, Schafen, Ziegen, aber auch Menschen sowie Waffen, ein Kultboot und verschiedene Alltagsgegenstände und -werkzeuge zu Tage.
Die Datierung der Funde erbrachte eine kultische Nutzung des Sees von der Hallstattzeit im 6. Jahrhundert v. Chr. bis lange nach der Christianisierung, noch vereinzelt bis ins 11. und 12. Jahrhundert n. Chr.