Das Rind: ein klassischer Holobiont Teil 1: Variierende Hologenome und Methanbildung

2021-01-26

Sehr geehrte Leserinnen und Leser!

Die Wiederkäuerverdauung im Pansen der Kuh führt durch Rülpsen zum Ausstoß des Treibhausgases Methan in die Luft.

Der Bericht:

Das Rind: ein klassischer Holobiont
Teil 1: Variierende Hologenome und Methanbildung

erläutert Minderungspotenziale für Methanemissionen bei sehr intensiven Milchproduktionssystemen mit Holsteinrindern wie:

  • Diätetische Maßnahmen einschließlich Nutzung spezifischer Fütterungszusätze (z.B. 3-NOP),
  • Weitere Manipulation des Mikrobioms sowie
  • Suche in indirekten tierbezogenen Einflussnahmen (z.B. Reduzierung der Tierverluste, Verbesserung der Nutzungsdauer der Muttertiere etc.).

Weiterführende Informationen und innovative Projekte zu diesem Thema finden Sie im Forschungsinformationssystem Agrar und Ernährung (FISA), www.fisaonline.de .

Verbundprojekt: Minderung der Methanemissionen bei der Milchkuh mittels 3-Nitrooxypropanol (3NOP) und Variation des Konzentratanteils in der Ration. Teilprojekt 1 (MethaNiKuh)

Verbundprojekt: Senkung der Methan- und Stickstoffemissionen in der Milcherzeugung durch innovatives Fütterungscontrolling und -management - Teilprojekte 1-9 (ReMissionDairy)

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PS:
Über Methan

Bereits die Griechen wussten von dem farb- und geruchslosen Gas Methan (auch Sumpfgas und Methylwasserstoff genannt) Das Wort stammt wohl aus dem griechischen "Μεθάνιον αέριον" (Methanion Aerion).
Hintergrund dafür stellen Orte in Kleinasien dar, an denen sich Methangas-Quellen entzündeten. Ein Vulkangebiet, in dem solche Gase vorkamen, bekam nach diesem Gas auch den Namen "Methana".
Methan ist das einfachste Alkan und der einfachste Kohlenwasserstoff überhaupt. Seine Summenformel lautet CH4, die C–H-Bindungen weisen in die Ecken eines Tetraeders. Methan ist der Hauptbestandteil von Erdgas und Biogas und ein wichtiger Bestandteil von Holzgas.
Nach Kohlenstoffdioxid ist es das bedeutendste von Menschen freigesetzte Treibhausgas, wobei es 20 bis 30 mal wirkungsvoller ist, allerdings in kleineren Mengen in der Atmosphäre vorkommt. Dort reagiert es mit Sauerstoff zu Kohlenstoffdioxid (CO2) und Wasser (H2O). Dieser Prozess ist allerdings langsam, die Halbwertszeit wird auf 14 Jahre geschätzt. Methan wird als Heizgas verwendet und dient als Ausgangspunkt für viele andere organische Verbindungen.
Methan wird bei biologischen und geologischen Prozessen ständig neu gebildet und freigesetzt.

(Quelle: https://www.chemie.de/lexikon/Methan.html )

Bis 2018 stieg die weltweite Methan-Konzentration bis etwas über 1869 ppb (Jahresmittelwert in parts per billion: ein Molekül Methan pro einer Milliarde Moleküle trockener Luft).
Der Beitrag zum Treibhauseffekt beträgt für Kohlendioxid rd. 66,1 %, gefolgt von Methan mit 16,4 %, Lachgas mit 6,4 %, und den halogenierten Treibhausgasen insgesamt mit 11 %.
Im Vergleich dazu lag die weltweite Kohlendioxid-(CO2-)Konzentration im Jahr 2019 bei 409,83 ppm Kohlendioxid. (Ein ppm entspricht einem Molekül Kohlendioxid pro einer Million Moleküle trockener Luft.)

(Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/daten/klima/atmosphaerische-treibhausgas-konzentrationen#beitrag-langlebiger-treibhausgase-zum-treibhauseffekt )

Das Treibhausgas Methan (CH4), ist bezogen auf dieselbe Masse etwa 25-mal klimaschädlicher als Kohlenstoffdioxid (CO2). Es nimmt viel mehr Wärme auf als CO2.
Es entsteht bei der Erdgasgewinnung, i. B.  wenn organische Bestandteile wie Blätter, Wurzeln, Essensreste, Ausscheidungen usw. unter Luftabschluss verrotten.
Bei Wiederkäuern wie Rindern, Hirschen, Giraffen u.a. Tieren, die einen Wiederkäuermagen besitzen, entsteht Methan im Magen und wird beim Rülpsen an die Umwelt abgegeben. Durch den hohen Fleischkonsum hat die Haltung von Rindern auf der ganzen Welt enorm zugenommen und damit auch die Methanemission aus Rindermägen.

Weitere Informationen zur Chemie des Methans finden Sie im Lexikon Chemie.de auf: https://www.chemie.de/lexikon/Methan.html .