Möglichkeiten zur Bildung von verwertungsorientierten Preisindikatoren für Futtererbsen und Ackerbohnen im Vergleich zur veröffentlichten Marktpreisberichterstattung.

Autor/innen

  • Bruno Kezeya Sepngang Fachhochschule Südwestfalen Soest
  • Ina Stute stute.ina@fh-swf.de
  • Wolfgang Stauss
  • Bernhard Carl Schäfer
  • Marcus Mergenthaler

DOI:

https://doi.org/10.12767/buel.v96i3.226

Abstract

Die ökonomische Unterbewertung von Leguminosen aufgrund der Nichtberücksichtigung von gesellschaftlich relevanten Öko-Systemleistungen ist bekannt. Weniger untersucht ist die marktpreisbedingte Unterbewertung von Leguminosen in den bisher öffentlich zugänglichen Preisinformationssystemen. Die Hauptmotivation für diese Arbeit ist die Identifikation von Preisindikatoren, um die Preisfindung von Leguminosen stärker an den Wertschöpfungsmöglichkeiten zu orientieren. Dafür wurden drei Ansätze erarbeitet. Der erste Ansatz beruhte auf einer multiplen Regressionsanalyse mit den bisher beobachteten Preisen. Damit können auch in zeitlichen Berichtslücken Preise für derzeitige Marktstrukturen abgeschätzt werden. Der zweite Ansatz beruhte auf der Ermittlung des Futterwertes der Leguminosen in der Schweinemast durch die Austauschmethode nach Löhr. Der dritte Ansatz besteht in der Ableitung eines Preisindikators aus den Außenhandelsdaten der Leguminosen als Wert je Einheit (engl. unit value). Im Ergebnis zeigt sich, dass der höchste Wert der Leguminosen im Außenhandel erzielt wird, gefolgt vom Futterwert in der Schweinemast. Die Analysen machen deutlich, dass die bisherige Marktpreisberichterstattung Körnerleguminosen dauerhaft und systematisch unterbewertet. Erklärt werden kann dies unter anderem mit bestehenden Informationsasymmetrien und damit ungleich starken Verhandlungspositionen zwischen Handel und Erzeugung. Die gleichzeitige Nutzung der drei Indikatoren würde der Ermittlung einer stärker an der Verwertung orientierten Preisfindung der Leguminosen dienen. Die berechneten Preisindikatoren würden damit ein Preisband darstellen, innerhalb dessen qualitäts-, orts- und zeitabhängig konkrete Preisverhandlungen zwischen zwei Marktakteuren stattfinden können. Durch im Mittel zu erwartende höhere Preise könnte der Anbau von Leguminosen attraktiver werden. Zudem könnten lediglich auf Marktmechanismen beruhend mehr Öko-Systemleistungen einzelbetrieblich und gesellschaftlich bereitgestellt werden.

Autor/innen-Biografie

Bruno Kezeya Sepngang, Fachhochschule Südwestfalen Soest

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

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Veröffentlicht

2018-12-19

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Rubrik

Artikel