Wie nutzen Weingüter touristische Elemente zur Diversifizierung?
DOI:
https://doi.org/10.12767/buel.v98i1.258Abstract
Immer mehr Veröffentlichungen im Agrarsektor beschäftigen sich mit dem Thema des Agrartou-rismus. Im Bereich des Weinbaus hat der Weintourismus Einzug in den akademischen Diskurs ge-funden. Dies folgt zum einen aus der Notwendigkeit der Weinbaubranche im Zuge von Struktur-veränderungen neue Absatzwege zu öffnen. Zum anderen wird dies vom Verbraucher infolge ei-ner neu entwickelten Sehnsucht nach „regionalen und authentischen“ Lebensmitteln und gepaart durch die Zunahme des Kurzzeittourismus, befeuert. Untersuchungen und Veröffentlichungen in diesem Themenbereich zeigen jedoch teilweise ein geringes theoretisches Fundament. So werden beim Gros der Publikationen die Grundlagen der Tourismusökonomie ausgespart. Ziel dieses Bei-trages ist es, erste theoretisch fundierte Herleitungen zur Einordnung des Leistungsbündels Wein-tourismus aufzuzeigen. Die Arbeit versucht, auf diesen Grundlagen anhand einer empirischen Un-tersuchung das Angebot von Weinbaubetrieben zu erheben, der Frage der Kooperationsbereit-schaft von Weingütern innerhalb dieses Leistungsbündels nachzugehen und die Ziele, die Wein-baubetriebe damit verfolgen, zu eruieren. Bei der Einordnung in einem literaturgestützten Kontext lässt sich Weintourismus, aus der Sicht-weise der Weinproduzenten als eine Strategie für das Vermarktungsziel von Wein eingruppieren. Die empirische Erhebung zeigt, dass sich eine Großzahl der Weinbaubetriebe unabhängig von der Betriebsgröße in diesem Bereich engagieren. Dabei kann das Ziel in drei unterschiedliche Bedeu-tungssegmente eingruppiert werden: zum einen als direktes, zum zweiten als indirektes Vermark-tungsinstrument oder als eigene strategische Geschäftseinheit. Hierbei besteht immer eine Ab-hängigkeit zwischen Weingut und Destination und keine der beiden Seiten kann isoliert betrachtet werden, da diese im Bereich des Weintourismus nur als Symbiose agieren können.
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