Mikroplastik in landwirtschaftlichen Böden - eine versteckte Gefahr?

Autor/innen

  • Eva F. Leifheit Freie Universität Berlin
  • Matthias C. Rillig Freie Unversität Berlin

DOI:

https://doi.org/10.12767/buel.v98i1.279

Abstract

Mikroplastik vermischt sich relativ schnell mit dem Boden und ist dann für das bloße Auge nicht mehr sichtbar. Stellt es vielleicht eine versteckte Gefahr für Bodenorganismen, Pflanzen oder den Menschen dar? Bisherige Ergebnisse haben gezeigt, dass die Form der Mikroplastikpartikel eine wichtige Rolle spielt: Insbesondere Fasern scheinen negative Auswirkungen auf Bodenprozesse wie die Bodenaggregation zu haben, also das Zusammenhalten von Bodenpartikeln in Aggregaten und deren Stabilität. Möglicherweise stören die Mikroplastikpartikel den Zusammenhalt der Aggregate durch das Einfügen von Sollbruchstellen. Fragmente wie Folienstücke oder Kügelchen hatten bisher unterschiedlich starke Effekte auf Bodenprozesse. In mehreren Versuchen wurde experimentell gezeigt, dass Regenwürmer in Mitleidenschaft gezogen wurden und die Aktivität der mikrobiellen Bodenlebensgemeinschaft verändert wird. Die Keimung von Samen kann negativ beeinflusst werden; das Wachstum von Pflanzen wurde in Laborversuchen sowohl positiv als auch negativ beeinflusst.

Die unterschiedlichen Versuchsergebnisse sind in erster Linie vermutlich auf die immens große Zahl an unterschiedlichen Plastikarten, deren Zusatzstoffen und Versuchsbedingungen zurückzuführen.

Die Frage aus unserem Titel kann daher momentan nicht abschließend beantwortet werden. Die Forschung auf diesem Gebiet steht noch am Anfang, wird aktuell jedoch massiv ausgebaut. Hier ist momentan eine genaue Dokumentation der Forschungsergebnisse gefordert, die darauf hinführen sollte, Effekte zukünftig zusammenfassen zu können.

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Veröffentlicht

2020-03-11

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