Bee Warned

Das Frühwarnsystem für die exotischen Honigbienenschädlinge „Kleiner Beutenkäfer“ (Aethina tumida) und „Asiatische Hornisse“ (Vespa velutina) in Bayern

Autor/innen

  • Nicole Höcherl Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau- Institut für Bienenkunde und Imkerei
  • Stefan Berg LWG, Institut für Bienenkunde und Imkerei, An der Steige 15, 97209 Veitshöchheim

DOI:

https://doi.org/10.12767/buel.v98i1.283

Abstract

Die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse (Vespa velutina) wird seit ihrer Einschleppung nach Frankreich im Jahr 2004, beobachtet. In der Zwischenzeit wurde sie auch in Deutschland nachgewiesen. Zudem wurde der Kleine Beutenkäfer (Aethina tumida) 2014 ebenfalls nach Europa eingeschleppt. Beide Schädlinge können Bienenvölkern großen Schaden zufügen und es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie Deutschland (Kleiner Beutenkäfer) oder Bayern (Asiatische Hornisse) erreichen.

Daher wurde im Mai 2017 das Projekt „Bee Warned“ ins Leben gerufen.

Die Ziele des Projektes sind Imker und Veterinäre im Erkennen der zwei vorhergenannten exotischen Schädlinge zu schulen und ein Monitoringsystem für eine frühe Erkennung in der ersten Phase des Auftretens einzurichten.

Damit die Monitoring-Imkereien möglichst gleichmäßig verteilt sind, wurde Bayern in Quadrate mit 25 km Kantenlänge eingeteilt. In jedem der 140 Quadrate sollte mindestens ein Monitoring-Imker oder –Imkerin drei Mal jährlich Daten zu beiden Tieren aufnehmen, indem er/sie Beutenkäferfallen in die Völker einlegt und zeitgleich die Bienenvolk-Eingänge auf räubernde Hornissen beobachtet. Ein erster Testlauf mit nur einigen, wenigen Imkereien fand im Herbst 2017 statt. Bis April 2018 konnte die Anzahl der teilnehmenden Monitoring-Imkereien auf knapp 200 erhöhrt werden. Mit diesen startete die Pilotphase, während der zwei Datenaufnahmen im April und September stattfanden. Bis zum Frühjahr 2019 war IBI nochmal in der Lage, die Zahl der Imkereien auf 238 zu erhöhen. Diese Imkereien erhoben im Jahr 2019 drei Mal Daten zu beiden Schädlingen (April, Juli und September).

Glücklicherweise konnten bisher weder die Asiatische Hornisse, noch der Kleine Beutenkäfer in Bayern nachgewiesen werden. Das System der Datenaufnahme hat sich in der Praxis bewährt und stellt ein äußerst effektives Werkzeug zur Früherkennung der beiden Schädlinge dar.

Darüberhinaus wurde in den knapp drei Jahren des Projekts deutlich, dass in Bezug auf den Kleinen Beutenkäfer und der Asiatischen Hornisse eine Ansprechperson für die Imkerschaft, Bienensachverständige und Amtsveterinäre absolut notwendig ist. Diese Person oder auch Institution kann bei der Bestimmung verdächtiger Tiere helfen, Ängste nehmen und in Zweifelsfällen beratend zur Seite stehen.

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Veröffentlicht

2020-03-20

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