Verbrauchereinstellungen zum Salz- und Jodsalzkonsum in Lebensmitteln: Eine Befragungsstudie
DOI:
https://doi.org/10.12767/buel.v98i2.303Abstract
Verbrauchereinstellungen zum Salz- und Jodsalzkonsum in Lebensmitteln: Eine Befragungsstudie
Die Höhe und Struktur des Salzverbrauchs in Lebensmitteln stellt eine wichtige Zielgröße der Ernährungspolitik in Deutschland und der EU dar. Diese stellt ab auf eine Senkung des Salzverbrauchs insgesamt und auf den Grundsatz "Wenn Salz, dann Jodsalz!" im Hinblick auf die Struktur der Salzverwendung in Haushalten und Verarbeitungsbetrieben. Vor diesem Hintergrund werden in diesem Beitrag Verbrauchereinstellungen in Deutschland zur Salz- und Jodsalzverwendung im Rahmen einer Onlinebefragung ermittelt und ausgewertet. Die Auswertung der Befragungsergebnisse beruht methodisch auf Verfahren der deskriptiven und der induktiven Statistik sowie der logistischen Regression. Die Ergebnisse zeigen, dass die große Mehrheit (82 %) der Befragten Jodsalz im eigenen Haushalt verwendet und dem Jodsalzverbrauch weitgehend positiv gegenübersteht. Allerdings spielt der Verbrauch aus Gewohnheit und Tradition eine große Rolle, und Wissensdefizite und Unsicherheit bei den Themen Jod und Gesundheit, Bedeutung der Jodmangelprophylaxe und Wirkungen des Jodsalzverbrauchs sind stark verbreitet. Dies gilt für die Verwender und die Nichtverwender von Jodsalz. Die Verbrauchereinstellungen zu Jodsalz werden von verschiedenen soziodemographischen Merkmalen und allgemeinen Verhaltenscharakteristika signifikant beeinflusst. Eine Erreichung der Ziele der Jodmangelprophylaxe ist unter dem Einfluss der Maßnahmen zur Reduzierung des Salzverbrauchs insgesamt, einer Verschlechterung der Jodversorgung in den letzten Jahren und starker Werbeaktivitäten am Markt für andere Salzarten, zunehmend gefährdet. Eine Wiederbelebung staatlich geförderter Informations- und Aufklärungsaktivitäten für Verbraucher und Entscheidungsträger in Verarbeitungsbetrieben erscheint dringend notwendig.
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