Instrumente für klimaverträgliche Moorbodennutzung: Moorschutz in der Gemeinsamen Agrarpolitik

Autor/innen

  • Sophie Hirschelmann Michael Succow Stiftung, Partner im Greifswald Moor Centrum
  • Isabell Raschke Deutscher Verband für Landschaftspflege (DVL) e.V.
  • Moritz Stüber Deutscher Verband für Landschaftspflege (DVL) e.V.
  • Sabine Wichmann Universität Greifswald, Partner im Greifswald Moor Centrum
  • Jan Peters Michael Succow Stiftung, Partner im Greifswald Moor Centrum

DOI:

https://doi.org/10.12767/buel.v98i3.320

Abstract

Landwirtschaftlich genutzte Moorböden nehmen im Klimaschutz eine wichtige Rolle ein. In dieser Veröffentlichung werden die Erfahrungen und Erkenntnisse von Expert*innen, vornehmlich Mitarbeitende aus den Ministerien und Verwaltungen der Bundesländer, zu bisherigen nationalen und europäischen Fördermöglichkeiten zusammengetragen, analysiert und Empfehlungen zur zukünftigen Ausgestaltung von Fördermaßnahmen im landwirtschaftlichen Moorbodenschutz ausgesprochen. Die Anhebung der Wasserstände auf Höhe der Geländeoberfläche ist der effektivste Weg, Emissionen aus organischen Böden zu reduzieren. Dazu ist ein Umstellungsprozess der Bewirtschaftung und Aufwuchsverwertung notwendig, der sich in drei übergeordnete Schritte (Vorbereitung, Umsetzung auf der Fläche, Verwertung) sowie flankierende Maßnahmen gliedert. Erfolge auf Moorflächen beruhten bislang häufig auf naturschutzfokussierter Wiedervernässung mit Nutzungsaufgabe. Das Klimaschutzpotenzial durch Wiedervernässung mit Weiternutzung wird vor allem wegen derzeit nicht gegebener Beihilfefähigkeit für Paludikulturen, fehlender Perspektiven der Wirtschaftlichkeit und Verwertung, unzureichender Förderung und mangelnder Wasserverfügbarkeit kaum genutzt. Um das Klimaschutzpotenzial organischer Böden bestmöglich zu erschließen, ist die Entwicklung umfassender Instrumente notwendig. So müssen u. a. langfristige Förderprogramme entwickelt werden, die speziell auf Moorbodenschutz ausgerichtet sind und alle drei Schritte mit geeigneten, untereinander abgestimmten Instrumenten adressieren. Landwirt*innen müssen in jeder Phase der Umstellung begleitet, für gesamtgesellschaftliche Klimaschutzleistungen vollumfänglich honoriert werden und dafür Anerkennung erfahren.

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Veröffentlicht

2020-11-19

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