Wünschen sich deutsche Landwirte eine warme Sanierung der Schweinehaltung?

Autor/innen

  • Insa Thiermann Universität Kiel
  • Daniel Schröer Universität Kiel
  • Prof. Dr. Uwe Latacz-Lohmann

DOI:

https://doi.org/10.12767/buel.v99i1.329

Abstract

Die gesellschaftlichen Anforderungen an die Nutztierhaltung steigen! Die resultierenden gesetzlichen Veränderungen, wie die neue Düngeverordnung und die neue Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung, erzeugen Anpassungsdruck in der Branche. In den Niederlanden soll über die „Warme Sanierung“ ein Weg gefunden werden, die notwendigen Umgestaltungen gemeinsam mit den Landwirten durchzuführen. Das Programm umfasst den staatlich finanzierten Abriss von Ställen in viehhaltungsintensiven Regionen und Investitionen in innovative Tierhaltungssysteme. Ziel dieses Artikels ist es zu ermitteln, ob Landwirte in der nordwestdeutschen Veredelungsregion Interesse an einem solchen Programm hätten und wie möglicherweise notwendige Auflagen für Stallbau und Gülleaufnahme bewertet werden. Die Ergebnisse des mixed-logit Modells zeigen, dass sowohl Sauen- als auch Mastschweinehalter großes Interesse an einer deutschen Version der „Warmen Sanierung“ haben. Ausschlaggebend für die Entscheidung zur Stallplatzaufgabe ist die Höhe der angebotenen Kompensationszahlung. Starke Einschränkungen wie eine Abrisspflicht, ein Bauverbot und ein Verbot der Gülleaufnahme werden abgelehnt. Auch ein Abriss gegen Kostenerstattung oder eine Beschränkung des Baus auf Tierwohlställe werden negativ bewertet, wenn auch weniger stark. Dass in der Wahrnehmung der Attribute Unterschiede bestehen, zeigen die Ergebnisse der Schätzung latenter Klassen.

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Veröffentlicht

2021-04-21

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