Größeneffekte im Zusammenhang mit Vorschlägen zur Kappung von Betriebsprämienzahlungen im Rahmen der GAP ab 2020

Autor/innen

  • Thomas Annen LFA MV
  • Dr. Volker Michel Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern

DOI:

https://doi.org/10.12767/buel.v99i1.332

Abstract

Für die gemeinsame Agrarpolitik der EU nach 2020 wurden verschiedene Varianten formuliert, die Prämien für größere Betriebe zu reduzieren, bis hin zu einer verbindlichen Obergrenze für Beträge über 100.000 EUR je Betrieb. Dies wird damit begründet, dass große Betriebe höhere Gewinne erzielten und durch Skaleneffekte geringere Kosten hätten.

Diese Betriebsgrößeneffekte wurden auf Basis von Testbetriebsabschlüssen aus den am stärksten betroffenen Regionen Deutschlands untersucht.

Im Ergebnis zeigte sich, dass nicht von einem linearen Zusammenhang zwischen Betriebsgröße und Gewinn ausgegangen werden kann. Dies lässt sich auch leicht nachvollziehen: In Zeiten mit niedrigen Erzeugerpreisen oder Missernten haben viele Betriebe mit Verlust abgeschlossen, der mit zunehmender Betriebsgröße entsprechend höher ausfiel. Es kann daher nicht von einem eindeutig positiven Zusammenhang zwischen Betriebsgröße und Gewinn ausgegangen werden.

Größere Betriebe können entsprechend der Kostentheorie einen Wettbewerbsvorteil durch geringeren Aufwand für Arbeitserledigung haben. In der vorliegenden Studie passte sich ein sphärisches Modell am besten an die Daten an. Ein Größeneffekt zeigte sich bei Ackerbaubetrieben bis zu einer Größe von 250 ha LF.

Die vorgeschlagene Obergrenze für Betriebsprämien würde erst ab 416 ha LF wirken, sie passte damit nicht zu dem Kostendegressionseffekt, der hierzu als Begründung genannt wird. Die Höhe der Wirkung betrüge das doppelte dessen, was Ackerbaubetriebe mit der Fläche an Bodenrente erwirtschaften.

Eine Prämienkürzung kann nicht durch Kosteneinsparung kompensiert werden, sie würde den Wettbewerb zwischen Betrieben unterschiedlicher Größe verzerren und damit bestimmter Betriebs- und Kooperationsformen in der Landwirtschaft erheblich benachteiligen.

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Veröffentlicht

2021-05-25

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