Status quo der nutritiven und ökonomischen Situation sowie Potentiale des Einsatzes heimischer Proteinträger auf ökologisch wirtschaftenden Geflügel-und Schweinebetrieben
Teil 1: Bedarfsgerechte Nährstoffversorgung, Tierverluste, Ressourceneffizienz und Wirtschaftlichkeit
DOI:
https://doi.org/10.12767/buel.v99i2.349Abstract
In einer umfassenden Verbundstudie wurde auf der Datenbasis von 56 ökologisch wirtschaftenden Betrieben der Frage nachgegangen, auf welchem Niveau sich die Leistungsparameter, die bedarfsgerechte Nährstoffversorgung der Tiere, der Einsatz heimsicher Proteinträger, die Tierverluste sowie die ökonomische Situation befinden. Die Ergebnisse bestätigten die Annahme, dass das Leistungs- und Managementniveau sowie die kalkulierten Deckungsbeiträge der Geflügel- und Schweinehaltung zwischen den Betrieben erheblich variierten. Auch hinsichtlich der Zielsetzung einer bedarfsgerechten Versorgung der Tiere in den verschiedenen Entwicklungsphasen der Tiere (Verordnung (EU) 2018/848) bestanden zwischen den Betrieben erhebliche Unterschiede. Die Betriebe verfolgten sehr unterschiedliche Fütterungsstrategien und setzten vielfältige, teils selbsterzeugte, teils zugekaufte Futtermittel ein. Vielen betrieblich Verantwortlichen war der Status quo hinsichtlich der Nährstoffversorgung und Futterkosten nicht vollumfänglich bewusst. Es mangelte an kontinuierlich erfassten Daten, die - wenn vorhanden - nicht umfassend ausgewertet wurden. Auch fand weder eine ausreichende betriebsinterne noch eine externe Kontrolle der fütterungsrelevanten Vorgaben der EU-Öko-Verordnung statt. Ein zum Teil hohes Niveau bezüglich der Tierverluste deutet auf eine Überforderung der Anpassungsfähigkeit vieler Tiere hin und weist auf verschiedenen Ebenen (Kontrollstellen, Verbände, Beratung) einen Handlungsbedarf aus. Die Analyse der Status-quo-Situation auf den Praxisbetrieben zeigte oft ungenutze innerbetriebliche Wertschöpfungspotentiale auf, die mittels einzelbetrieblicher Maßnahmen des Fütterungsmanagements und -controllings sowie mit einem erhöhten Einsatz von einheimischen Proteinträgern erschlossen werden könnten.
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