Status quo der nutritiven und ökonomischen Situation sowie Potentiale des Einsatzes heimischer Proteinträger auf ökologisch wirtschaftenden Geflügel- und Schweinebetrieben
Teil 2: Innerbetriebliche Wertschöpfungspotentiale des Fütterungsmanagements und des Einsatzes einheimischer Proteinträger
DOI:
https://doi.org/10.12767/buel.v99i2.350Abstract
Die Datenbasis von 56 ökologisch wirtschaftenden Betrieben im Jahr 2018 war Ausgangspunkt, um betriebsindividuelle Vorschläge zur Optimierung der Nährstoffversorgung bei verschiedenen Nutzungsformen von Schweinen und Geflügel, einem effizienten Ressourceneinsatz sowie einem auskömmlichen Betriebsergebnis zu entwickeln. Die Optimierungsstrategien basierten auf den folgenden Prämissen: bedarfsgerechte Rationen in allen Lebensabschnitten, 100 % Öko-Futtermittel, vermehrter Einsatz von heimischen Proteinträgern sowie eine ökonomische Vorzüglichkeit gegenüber der in Teil 1 dargestellten Ausgangssituation. Auf der Basis einzelbetrieblich angepasster Fütterungsstrategien konnten unter Verwendung erhöhter Mengen an heimischen Grün- und Körnerleguminosen für alle Betriebe die Prämissen eingehalten werden. In den Rationsvorschlägen wurden heterogene Ausgangsqualitäten heimischer Proteinträger gezielt durch hochwertigere Komponenten ergänzt. Die Anpassung an die veränderlichen Nährstoffansprüche der Tiere wurde durch Implementierung von Fütterungsphasen erreicht, so dass der Bedarf an hochwertigen und kostenintensiven Komponenten begrenzt wurde. So ergaben sich ökonomisch vorteilhafte Optionen.
Die Ergebnisse legen nahe, dass es der einzelbetrieblichen Implementierung eines Fütterungscontrollings in Kombination mit einem überbetrieblichen Vergleich der von den Betrieben erbrachten Ressourceneffizienz bedarf, um deutliche Verbesserungen zu realisieren und die Realität der ökologischen Schweine- und Geflügelhaltung besser mit den Ansprüchen in Einklang zu bringen. Auch scheint es an der Zeit, der landwirtschaftlichen Praxis Zielvorgaben bezüglich einer bedarfsgerechten Nährstoffversorgung sowie eines noch tolerablen Niveaus an Tierverlusten als Orientierung an die Hand zu geben und in die Beratungs- und Kontrollpraxis zu integrieren.
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