Landwirtschaft und Klimawandel: Stimmt die Rechnung
DOI:
https://doi.org/10.12767/buel.v99i2.354Abstract
Ausgehend von den Tatbeständen, dass (i) ein substantieller Teil der landwirtschaftlichen THG-Emissionen bereits vor Beginn der Klimaerwärmung existierte und (ii) die biogenen CH4-Emissionen aus der Fütterung der Nutztiere nicht zur Klimaerwärmung beitragen, weil dieser Quelle (ebenso wie den CO2-Emissionen aus den Stoffwechselvorgängen von Mensch und Tier) nach Oxidation zu CO2 (innerhalb von ca. 10 Jahren) die Produktion der Futterpflanzen als CO2 bindende Senke gegenübersteht, wurde eine Neuschätzung des Anteils der landwirtschaftlichen THG-Emissionen an den THG-Emissionen Deutschlands vorgenommen. Unter der Prämisse, dass die Klimaerwärmung frühestens ab 1850 (Beginn der Industrialisierung in Deutschland mit der anfänglichen Nutzung der Klima beeinflussenden fossilen Energieträger) oder aber erst ab etwa 1910 (Jahre mit den geringsten Durchschnittstemperaturen in der Zeitspanne von 1850 bis 2018) einsetzte, ergibt sich, dass der Anteil der THG-Emissionen aus der deutschen Landwirtschaft im Jahre 2018 nicht, wie bisher geschätzt, bei 7,4, sondern nur bei 1,5 bzw. 0,2 % liegt.
Insbesondere beeinflusst der Fleisch- und Milchverbrauch das Klima nicht. Mehr oder weniger Nutztiere als Folge höheren oder geringeren Fleisch- und Milchverzehrs führen zu mehr oder weniger CO2-Bindung durch den größeren oder kleineren Umfang des Anbaus von Futterpflanzen. Die Landwirtschaft ist nicht der "Klimakiller" wie von verschiedenen Seiten immer wieder gesagt wird.
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