Obstbau unter sich ändernden Rahmenbedingungen
Chancen und Risiken
DOI:
https://doi.org/10.12767/buel.v99i2.366Abstract
Der integriert-nachhaltige, frischmarktorientierte Obstbau in Österreich und den benachbarten Ländern ist gekennzeichnet durch ein hohes fachliches Niveau der Produktion bei teils schwieriger Vermarktungssituation.
Der Anteil der Bio-Obstproduktion in Österreich ist stark auf über 30% gestiegen. In letzter Zeit haben der Krankheits- und Schädlingsdruck zugenommen, ist es vermehrt zu Witterungs-, besonders Frostschäden, gekommen, sind landwirtschaftliche Böden knapper geworden und hat sich die Gesellschaft gegenüber chemischen Pflanzenschutzmaßnahmen stark sensibilisiert.
Die Corona-Krise könnte die Bedeutung der Versorgungssicherheit mit heimischem Obst stärker ins Bewusstsein rücken. Investitionen in Witterungs- und Schaderregerschutzsysteme im Baumobstanbau und Systeme des geschützten Beerenobstanbaus helfen die Produktionssicherheit zu stabilisieren, führen aber zu hohen Kosten und hohem Carbon-Footprint.
Durch verbessertes Risikomanagement soll die Akzeptanz von Pflanzenschutzmaßnahmen mit chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln gesteigert werden. Mit dem Anbau von Streuobst und robusten seltenen Obstarten können mit wenig Aufwand regional und biologisch erzeugte, gesunde, bienenfördernde Spezialitäten angeboten werden, wobei unter anderem in Hinblick auf die Vermarktung solcher Produkte einige Unsicherheiten bestehen. In dieser Situation nicht nur mit seltenen Obstarten die vorhandene Direktvermarktung auszubauen und Projekte mit Regionalbezug in Kooperation mit dem Handel zu entwickeln, könnte eine Chance für die heimische Obstproduktion darstellen.
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