Apfelsortenzüchtung am Beispiel der Züchtungsinitiative Niederelbe

- Die Sorte 'ZIN 17' - Deichperle®

Autor/innen

  • Werner Dierend Hochschule Osnabrück, Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur

DOI:

https://doi.org/10.12767/buel.v99i2.384

Abstract

Die Züchtungsinitiative Niederelbe (ZIN) wurde im Jahr 2002 mit dem Ziel gegründet, langfristig eine privat finanzierte Apfelsortenzüchtung in Norddeutschland zu etablieren. Mitglieder der ZIN sind Obstbaubetriebe, Genossenschaften sowie private Obsthandelsunternehmen. Gründe für die Entstehung der ZIN, Maßnahmen zur Kostenbegrenzung, Züchtungsziele und der Verlauf der Züchtungsarbeiten einschließlich der Züchtung von Apfel-Birne-Hybriden und allergikerfreundlichen Apfelsorten werden vorgestellt.

Das Anbau- und Vermarktungspotential der Sorte ‘ZIN 17‘, der ersten in den Markt eingeführten ZIN-Sorte, wird anhand von Ergebnissen 15-jähriger Untersuchungen dargestellt, die überwiegend am Standort Osnabrück durchgeführt wurden.

Die Sorte ‘ZIN 17‘ (Deichperle®) entstand im Jahr 2002 aus einer Kreuzung der Elternsorten ‘Topaz‘ x ‘Dalinbel‘ (Sorteneigentümerin: Züchtungsinitiative Niederelbe GmbH & Co. KG, Züchter: Prof. Dr. W. Dierend). Die Sorte besitzt wie ihre Elternsorten das Schorfresistenzgen Rvi6. Sie blüht spät, erbringt regelmäßige und hohe Erträge bei mindestens mittlerer Fruchtgröße. Der Erntetermin liegt auf dem Standort Osnabrück in den Kalenderwochen 37 und 38 (ab Mitte September) und damit kurz nach ‘Elstar‘ und vor ‘Jonagold‘. Die Früchte besitzen ein festes Fruchtfleisch und ein weites Zucker-Säure-Verhältnis. Das Aussehen der Früchte von ‘ZIN 17‘ spricht Konsumenten sehr an. Gerade für eine neue Sorte, deren Geschmack noch nicht bekannt ist, ist dies ein sehr wichtiger Kaufanreiz. Der Geschmack wird als gut bewertet und häufig besser als der Geschmack anderer Sorten. Die Sorte kann ab Ernte vermarktet werden und ist für die CA/ULO-Lagerung geeignet.

 

 

 

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Veröffentlicht

2021-10-18

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