Kommunikationsprobleme zwischen Landwirtschaft und Naturschutz in Deutschland – eine Diskursanalyse
DOI:
https://doi.org/10.12767/buel.v100i1.389Abstract
Kommunikation gilt als zentrale Voraussetzung, um Naturschutz langfristig in der Landwirtschaft zu verankern. Die langanhaltenden, teils heftigen Auseinandersetzungen zwischen Akteuren aus beiden Bereichen in Deutschland zeigen jedoch, dass es vor allem in der öffentlichen Kommunikation deutliche Defizite gibt. Ziel der Studie ist es, die bestehenden Probleme mit Hilfe einer qualitativen Diskursanalyse zu identifizieren, zu klassifizieren und detailliert zu beschreiben. Untersucht werden 165 Beiträge vier verschiedener Akteursgruppen (Nachrichtenjournalismus, Fachjournalismus, interessengeleitete Akteure, staatliche Akteure) in Deutschland. Basierend auf der Forschung zu öffentlichen Diskursen wird zwischen Problemen auf Input- und Throughput-Ebene unterschieden. Auf der Input-Ebene zeigt sich, dass (1) Akteure nicht immer die notwendige Offenheit mitbringen, um sich mit anderen verständigen zu können und (2) nicht alle Themen, Ereignisse und Darstellungsperspektiven die gleichen Chancen haben, diskutiert zu werden. Auf der Ebene des Throughputs zeigt sich, dass Akteure (1) ihre Positionen nicht immer ausreichend argumentativ untermauern, (2) nicht immer ausreichend auf Themen und Argumente der Gegenseite eingehen und sich (3) teilweise unangemessen äußern. Die genannten Probleme treten teils einzeln, teils in Kombination auf. Künftige Studien sollten sich mit der Wahrnehmung und Bewertung der identifizierten Probleme durch die betroffenen Akteursgruppen beschäftigen.
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