Ein zweidimensionaler Rating- und Scoring-Ansatz zur Messung der ökonomischen Resilienz von landwirtschaftlichen Betrieben
DOI:
https://doi.org/10.12767/buel.v100i1.394Abstract
Die Resilienz landwirtschaftlicher Unternehmen erlangt in den Leitzielen der Gemeinsamen Agrarpolitik ab 2023 eine zentrale Bedeutung. Ihre Operationalisierung stellt dabei eine wesentliche Herausforderung dar, da Resilienz als ein latentes Konstrukt weder direkt beobachtet werden kann noch einheitlich definiert wurde. Aus diesem Grund ist das Ziel, einen eigenständigen Ansatz zur Messung der kurz- bis mittelfristigen ökonomischen Resilienz landwirtschaftlicher Betriebe vorzuschlagen. Erstmalig werden dafür zentrale Anforderungen der Resilienzkonzeptionierung mit Zielvorgaben der Kreditwürdigkeitsprüfung zu einem praktikablen, zweidimensionalen Scoring-Ansatz vereint. Das Ergebnis ist eine Matrixformation, in der eine statische Dimension, geschätzt als aggregierter Index aus Betriebskennzahlen, einer dynamischen Dimension, geschätzt als Ausfallwahrscheinlichkeit mittels Monte-Carlo-Simulation, gegenübergestellt wird. Basierend auf einem Scoring-Verfahren beider Dimensionen lässt sich die ökonomische Resilienz der Betriebe damit in fünf Stufen einteilen. Diese können bspw. als zweckmäßige Anhaltspunkte für die Auswahl an Risikomanagementinstrumenten oder regionale Betriebsvergleiche dienen. Ebenso können auf Grundlage weiterführender Szenarioanalysen, in denen die Auswirkungen sich ändernder Politikmaßnahmen (z.B. neue Prämienverteilungen) auf die Resilienzbewertung untersucht werden, Politikimplikationen abgeleitet werden.
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