Klimarechner in der Landwirtschaft - ein Treibhausgasbilanzierungstool auf dem Prüfstand

Autor/innen

  • Maret Ellinghausen
  • Hubert Wiggering

DOI:

https://doi.org/10.12767/buel.v101i1.448

Abstract

In der Landwirtschaft werden sogenannte Klimarechner als Hilfsmittel eingesetzt, um stattfindende Treibhausgasemissionen zu erfassen und zu erkennen, an welcher Stelle Maßnahmen zur Minderung von Treibhausgasemissionen ansetzen können. In dieser Arbeit wird der Klimarechner „TEKLa“ auf den Prüfstand gestellt, wofür Landwirt und Berater bei der Klimabilanzierung eines Ackerbau-Betriebes wissenschaftlich begleitet wurden.

Durch die Verwendung vorhandener Betriebsdaten orientiert sich das Tool nah an der landwirtschaftlichen Praxis. Unzureichende Informationen und Intransparenz des Rechners erschweren teils die Anwendung. Während Emissionen und deren Einsparpotentiale durch das Düngemanagement gut abgedeckt werden, ist die Humusbilanzierung kritisch zu betrachten. Potentiell hohe Emissionen durch die Bewirtschaftung von Moorböden werden gar nicht erfasst. Zudem gilt es die Ansätze zur Anrechnung von Gutschriften für die Humusaufbaupotentiale von z. B. Zwischenfrüchten und Nebenernteprodukten zu hinterfragen und zu verbessern.

Der von „TEKLa“ definierte CO2-Fußabdruck gibt Auskunft über die Klima-Effizienz einzelner Produktionszweige, jedoch nicht über die absoluten Treibhausgasemissionen eines Betriebes. Somit kann eine Steigerung der Produktionseffizienz gleichzeitig mit einer Senkung des CO2-Fußabdrucks sowie mit einer Steigerung der absoluten Emissionen einhergehen, wodurch eine Klimaschutzwirkung verfehlt wird.

Grundsätzlich zeigt sich aber, dass Klimarechner in der Landwirtschaft ein hilfreiches Tool darstellen können, um das Reduktionspotential von Emissionen aufzuzeigen und die Stellschrauben für die Treibhausgasminderung sichtbar zu machen. Die ganzheitliche Betrachtung des Betriebes sollte dabei im Fokus stehen.

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Veröffentlicht

2023-02-10

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