Trendpflanze Buchweizen: Agronomie und Inhaltsstoffe verschiedener Sorten im heimischen Anbau
DOI:
https://doi.org/10.12767/buel.v101i2.472Abstract
Buchweizen ist eine Kulturpflanze mit viel Tradition, die heute überwiegend in Russland und China produziert und konsumiert wird. Ernährungsphysiologisch sehr wertvoll, genügsam im Anbau mit kurzer Vegetationsphase von gut 100 Tagen kann Buchweizen als späte Sommerfrucht auf kargen Böden, späten Fruchtfolgeplätzen bzw. guten aber ungedüngten Böden rasch wachsen und stellt eine reichliche Nektarquelle für Insekten im Juni-August dar. Somit erscheint Buchweizen sehr attraktiv für eine nachhaltige heimische Landwirtschaft.
In einem Versuch wurden 17 Buchweizensorten an drei Standorten in Süddeutschland angebaut und die Ergebnisse miteinander verglichen. Neben der Agronomie wurden auch wichtige Qualitätsmerkmale untersucht. Der durchschnittliche Ertrag aller Buchweizensorten lag bei rd. 21,2 dt/ha und somit erheblich unter dem von Sommergetreide. Allerdings wurde beim Anbau für diesen Versuch nicht viel mehr gemacht als gesät und geerntet, während Sommergetreide doch einiges an Düngung und Pflanzenschutz benötigt. Auch bei Buchweizen ist die Sortenwahl wichtig, so überzeugten vor allem determinierte Sorten aus Russland mit bis zu 27 dt/ha Ertrag, gleichmäßiger, früher Reife, verbesserter Standfestigkeit und hohem Tausendkorngewischt (TKG).
Die Saatgutverfügbarkeit aus Russland bzw. Osteuropa ist aber schlecht. Insofern würde es sich lohnen, wenige heimische Buchweizensorten zu züchten, wenn die Refinanzierung durch einen gesteigerten heimischen Anbau gesichert wäre. Hierfür ist jedoch die Schaffung stabiler heimischer Wertschöpfungsketten mit fairer Bepreisung heimischer Ware insbesondere durch den Lebensmitteleinzelhandel notwendig.
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