Was sagen Stakeholder zu einem nationalen Tierwohl-Monitoring?
Ergebnisse leitfadengestützter Interviews
DOI:
https://doi.org/10.12767/buel.v101i2.480Abstract
Das Projekt „Nationales Tierwohl-Monitoring“ (NaTiMon) hat die Grundlagen für ein zukünftiges Tierwohl-Monitoring vorbereitet. Um die Einstellungen verschiedener Stakeholdergruppen zu erfassen, wurden 63 leitfadengestützte Interviews durchgeführt und mittels qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet. Die größte Gruppe der Befragten (17 Personen) gehörte Verbänden der konventionellen Landwirtschaft an. Weiterhin wurden Vertreter:innen der ökologischen Landwirtschaft, von Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs), aus dem verarbeitenden Gewerbe sowie von weiteren gesellschaftlichen Gruppen befragt.
In den Interviews wurden Hoffnungen und Bedenken zu einem Tierwohl-Monitoring erfasst, aber auch Fragen zur Einstellung zum Tierwohl sowie zur Einschätzung der aktuellen Tierwohlsituation gestellt.
Sowohl die Einschätzung der Situation wie auch die Einstellungen zu einem Tierwohl-Monitoring waren sehr divers. Zwar meinte über die Hälfte der Befragten, dass sich das Tierwohl in den letzten zehn Jahren verbessert habe, trotzdem hielt nur ein Drittel der Befragten die derzeitige Tierwohlsituation für gut. Nur zwei Befragte gaben an, ein Tierwohl-Monitoring grundsätzlich kritisch zu sehen. Jedoch gab es einige Hinweise darauf, dass neben zahlreichen positiven Konsequenzen, wie mehr Transparenz, auch einige negative Folgen eines Monitorings in verschiedenen Bereichen befürchtet werden, z. B. Mehrarbeit für Landwirt:innen. Es wurden auch zahlreiche Hinweise auf wichtige Themen für ein Monitoring und zur Auswahl der Indikatoren gegeben, z. B. Lahmheiten, sowie Wünsche zur Durchführung geäußert. Da diese zum Teil widersprüchlich sind, kann ihnen nur begrenzt entsprochen werden. Besonders deutlich wurde die Bedeutung einer transparenten Kommunikation der Projektergebnisse, insbesondere der Indikatorenauswahl.
Downloads
Veröffentlicht
Ausgabe
Rubrik
Lizenz
Copyright (c) 2023 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
Dieses Werk steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 4.0 International.