Regionale Erzeugung landwirtschaftlicher Nischenkulturen in Süddeutschland: Status Quo und Entwicklungspotenzial

Autor/innen

  • Johannes Schiele Hochschule Weihenstephan-Triesdorf
  • Prof. Dr. Simon Walther Hochschule Weihenstephan-Triesdorf
  • Prof. Dr. Clemens Fuchs Hochschule Neubrandenburg

DOI:

https://doi.org/10.12767/buel.v103i1.526

Abstract

In dieser Arbeit untersuchen wir Umfang und Struktur des Gesamtmarktes sowie der regionalen Erzeugung der Nischenkulturen Amaranth, Linsen, Kichererbsen und Quinoa in Süddeutschland (Bayern und Baden-Württemberg) und schätzen das Entwicklungspotenzial ab. Hierzu wurde zunächst der Bedarf für die menschliche Ernährung ermittelt und dann Umfang und Struktur der lokalen Erzeugung durch eine Auswertung von InVeKoS-Daten und ergänzend durchgeführter leitfadengestützter Interviews untersucht. Der Anbau der analysierten Kulturen in Süddeutschland liegt im Schnitt der Jahre 2018-22 bei 1.057 ha, was einen Selbstversorgungsgrad je nach Kultur um oder unterhalb von 10 % ergibt. Würde der gesamte süddeutsche Bedarf vor Ort erzeugt, ergäbe dies einen Flächenanteil der Kulturen von 0,6 % der Gesamt-Ackerfläche. Dies deutet zunächst darauf hin, dass der regionale Anbau der betrachteten Kulturen eine ausgesprochene Nischenproduktion bleiben wird. Der junge Entwicklungsstand der regionalen Wertschöpfungsketten ist noch mit einigen Schwierigkeiten verbunden, wobei insbesondere das Risiko der Rohstoffversorgung als erheblich einzustufen ist. Zudem sind die anfänglichen Produktionskosten hoch, so dass das weitere Entwicklungspotenzial stark von Faktoren wie dem verfügbaren Haushaltseinkommen, der Nachfrageentwicklung und der Zahlungsbereitschaft der Kunden beeinflusst wird. Dies bestimmt maßgeblich die Wirtschaftlichkeit für die beteiligten Akteure der Wertschöpfungsketten.

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Veröffentlicht

2025-03-27

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