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Potenziale Solidarischer Landwirtschaft in Deutschland

Einstellung und Umstellungsinteresse von Landwirt:innen

Autor/innen

  • Lukas Egli Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung UFZ
  • Jana Schmidt
  • Hannah Grunow
  • Julia Palliwoda
  • Mirco Zech
  • Marius Rommel
  • Niko Paech

DOI:

https://doi.org/10.12767/buel.v103i2.531

Abstract

Die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe ist in den letzten Jahrzehnten drastisch zurückgegangen, wobei insbesondere kleinere und mittelgroße Betriebe von diesem Rückgang betroffen sind. Das innovative Modell der Solidarischen Landwirtschaft, bei dem die Gesamtkosten eines Betriebs durch die Konsument:innen bzw. Mitglieder getragen werden,  könnte insbesondere diesen Betrieben eine langfristige ökonomische Perspektive bieten. Wie Landwirt:innen in Deutschland das Solawi-Modell bewerten und ob eine teilweise oder komplette Umstellung auf Solawi eine mögliche Zukunftsperspektive für bestehende Betriebe darstellt wurde bislang kaum untersucht. Um diese Lücke zu schließen wurden Fragebögen an mehr als tausend Landwirt:innen verteilt. Von den 138 Landwirt:innen, die den Fragebogen vollständig beantworten, bewerteten rund 30% eine Umstellung auf Solidarische Landwirtschaft positiv und rund 7% konnten sich eine Umstellung des eigenen Betriebs vorstellen. Landwirt:innen mit kleineren Gartenbau oder Dauerkulturbetrieben, die ökologisch wirtschaften und ihre Produkte bereits direktvermarkten zeigten ein signifikant höheres Umstellungsinteresse. Ein höheres Problembewusstsein über die sozial-ökologischen Herausforderungen der Landwirtschaft und eine positive Bewertung des Solawi-Modells im Umfeld gingen ebenso mit einer positiveren Einstellung und einem höheren Umstellungsinteresse einher. Um das hier identifizierte Wachstumspotenzial auszuschöpfen und die Verbreitung des Solawi-Modells zu fördern, sollten das Problembewusstsein gestärkt, Vorurteile abgebaut und die die Vorteile sowie die Vielfalt des Solawi-Modells auch für bisher kaum vertretende Betriebsstrukturen aufgezeigt werden. Zudem bedarf es der Unterstützung durch unterschiedliche Akteure, um Umstellungsbarrieren, etwa hinsichtlich der Mitgliedergewinnung, zu überwinden.

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Veröffentlicht

2025-09-30

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