Wege zur Klimaneutralität der Sektoren Landwirtschaft und Bodennutzung (LULUC): Eine semi-quantitative Potentialanalyse für Norddeutschland am Beispiel des Bundeslan-des Schleswig-Holstein

Autor/innen

  • Friedhelm Taube Universität Kiel
  • Dr. John Nyameasem Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung, Universität Kiel, Abteilung GFO
  • Christof Kluß Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung, Universität Kiel, Abteilung GFO
  • Sandra Koop Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung, Universität Kiel, Abteilung GFO

DOI:

https://doi.org/10.12767/buel.v103i1.536

Abstract

Im vorliegenden Aufsatz werden die THG-Minderungspotentiale für die Bereiche Landwirtschaft und agrarische Landnutzung (LULUC) unter Berücksichtigung erwartbaren technischen Fortschritts beispielhaft für das Bundesland SH analysiert. Ausgehend von der in der Literatur dokumentierten Rangfolge der Effizienz der Maßnahmen (geringe CO2 Vermeidungskosten) wird in einem hierarchischen Ansatz im 1. Schritt die nahezu vollständige Wiedervernässung der entwässerten organischen Böden unterstellt; in einem darauf aufbauenden 2. Schritt wird die Reduktion der Erzeugung tierischer Produkte (Animal Source Food, ASF) in unter­schiedlichem Ausmaß (35-50%) auf den dann verbleibenden Mineralbodenflächen unterstellt und in einem 3. Schritt der Effekt einer konsequenten Weiterentwicklung ‚klima- und nährstoff-optimierter Anbausysteme (mit kombinierten Elementen des konventionellen/ökologischen Landbaus wie zweijähriger Kleegrasanbau) analysiert. Zusätzlich wird unterstellt, dass die Flächennutzung zur Erzeugung von Biogas aus landwirtschaftlichen Hauptkulturen (Mais) bis 2040 weitestgehend durch eine Flächennutzung zur Humanernährung substituiert wird. Die Ergebnisse zeigen, dass die Summe dieser drei NCC-Maßnahmen trotz des Verlustes an Agrarflächen durch die Wiedervernässung nicht weniger, sondern bedingt durch den Abbau der Tierhaltung und die Aufgabe der ineffizienten Flächennutzung zur Biogaserzeugung mehr Nahrungsmittel, insbesondere pflanzlicher Herkunft bereitstellen kann und dabei die Treibhausgas (THG)-Emissionen des Sektors Landwirtschaft im Vergleich zu 2020 um über 65 % reduziert werden können. Nach 2040 setzt sich dieser positive Trend durch die perspektivisch einsetzende Senkenfunktion der wiedervernässten organischen Böden fort. Nach einer Diskussion der Potentiale werden abschließend Empfehlungen zur Umsetzung von NCC dargelegt.

Autor/innen-Biografien

Dr. John Nyameasem, Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung, Universität Kiel, Abteilung GFO

Studium mit MSc Abschluss Ghana

Promotion Universität Kiel, Inst. für Pflanzebau und Pflanzenzüchtung, Abteilung GFO 2020

Postdoc Universität Kiel GFO 2020-2023

Universität Bonn seit 2024

Christof Kluß, Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung, Universität Kiel, Abteilung GFO

Diplom-Informatiker

seit 2011 wiss. Mitarbeiter GFO, CAU KIel

Sandra Koop, Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung, Universität Kiel, Abteilung GFO

Studium Agrarwissenschaften, Master of Science, CAU Kiel, 2024

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Veröffentlicht

2025-06-06

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