Die deutsche Reitpferdezucht - aktueller Stand und wirtschaftliche Bedeutung
DOI:
https://doi.org/10.12767/buel.v91i1.7Abstract
Pferdesport und -zucht haben sich in den vergangenen drei bis vier Jahrzehnten zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor entwickelt. Eine Marktanalyse der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) ergab, dass der Beitrag des Pferdes zum Bruttosozialprodukt der Bundesrepublik Deutschland rund fünf Milliarden Euro beträgt. Etwa eine Million Pferde leben heute wieder auf dem Gebiet der Bundesrepublik. Da für drei bis vier Pferde ein Arbeitsplatz geschaffen wird, beschäftigen aktuell Pferdezucht und -sport permanent etwa 300.000 Menschen.
Statistische Auswertungen belegen zusätzlich, dass Deutschland – sowohl bei der Zahl der Reiter als auch bei der Anzahl an Pferden – eine Spitzenposition in Europa einnimmt. Die Erfolge von Pferden aus deutscher Zucht genießen weltweit hohe Anerkennung.
Die Pensionspferdehaltung hat sich zu einer speziellen Einkommensalternative für zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe – vor allem in Großstadtnähe – entwickelt. Der wesentliche Unterschied zur herkömmlichen landwirtschaftlichen Produktion ist der Dienstleistungscharakter dieser Arbeit.
Die Entwicklung der Pferdehaltung, weg vom Nutztier hin zum Freizeitgefährten, brachte auch eine Veränderung in den Haltungsbedingungen für Pferde mit sich.
Moderne, helle und gut klimatisierte Stallungen sind heute wesentlich tiergerechter als frühere (= vorzugsweise ältere Anbindehaltungen). Darüber hinaus bieten sie den darin tätigen Menschen auch komfortablere Arbeitsbedingungen als früher.
Die Pferdezucht und -haltung gehört – trotz ihrer spezifischen Probleme, die jeder Betriebszweig mit sich bringt – nicht zu den großen ‚Sorgenkindern’ in der aktuellen agrarpolitischen Diskussion bzw. in zugehörigen Tierschutzdebatten. Es ist offensichtlich gut gelungen, die Pferdehaltung auf den noch einzigen wichtigen Verwendungszweck, den Einsatz in der Freizeitgestaltung, abzustimmen und einzustellen.
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