Stellungnahme des Wissenschaftlichen Beirats für Düngungsfragen zum Diskussionspapier „Ackerbaustrategie 2035“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft
Sehr geehrte Leserinnen und Leser!
Das BMEL hatte die Ackerbaustrategie 2035 vorgestellt.
In der im Oktober 2020 erschienen:
schlägt der Beirat die Entwicklung einer „Landwirtschaftsstrategie“ unter Einbeziehung von Ackerbau, Grünlandbewirtschaftung und Tierproduktion vor. Dazu sollten auch integrierte Nährstoffmanagementsysteme entwickelt und einzelne Handlungsfelder mehr miteinander verknüpft werden.
Weiterführende Informationen und innovative Projekte zu diesem Thema finden Sie im Forschungsinformationssystem Agrar und Ernährung (FISA), www.fisaonline.de .
- Modellierung des Einflusses flüssig-organischer Düngung und zugehöriger Applikationstechnik auf N2O- und N2-Emissionen aus landwirtschaftlichen Böden
- Verbundprojekt: Innovative und modellbasierte landwirtschaftliche Informationstechnologie zur Unterstützung von teilschlagspezifischem Bodenkohlenstoffmanagement zur Nutzung des Bodens als CO2-Senke. Teilprojekt 1 (CarboCheck)
- Klimaoptimierte Anpassungsstrategien in der Landwirtschaft II - Teilprojekt Gasemissionen (Optimierter Klimabetrieb)
- Verbundprojekt: Minderung von Ammoniak- und Treibhausgasemissionen und Optimierung der Stickstoffproduktivität durch innovative Techniken der Gülle- und Gärresteausbringung in wachsende Bestände. Teilprojekt 1 (GülleBest)
Nachtrag
Das Julius Kühn-Institut hat über das Demonstrationsvorhaben "Indikatoren zur Früherkennung von Nitratfrachten im Ackerbau" einen umfangreichen Bericht "Indikatoren zur Früherkennung von Nitratfrachten im Ackerbau" - Studie "Messprogramme der Bundesländer und angrenzender EU-Staaten (NL, DK) zum Ablgeich des Frühindikatorensystems" veröffentlicht.
Ihre Redaktionen
BüL-Berichte über Landwirtschaft & FISA-Forschungsinformationssystem Agrar und Ernährung
PS
Düngung und Kreislaufwirtschaft vor 4000 Jahren
H. King, Professor der Agrarwissenschaften, berichtet über seine Reiseerfahrungen zu 4000 Jahre Landbau in China, Korea und Japan .
Er schildert in seinem Buch, wie die Völker in China, Korea und Japan, trotz hoher Bevölkerungsdichte einerseits und geringer Anbauflächen sowie wenig Vieh andererseits, eine hohe Bodenfruchtbarkeit als Grundlage für einen nachhaltigen Ackerbau bereits seit Jahrtausenden sicherstellen.
Dazu nutzen sie ausgeklügelte Methoden der Kompost-, Mulch- und Mischwirtschaft.
Gründung und Direktsaat kommen auch zum Einsatz.
Ein grundlegendes Prinzip dabei ist, dass der Bauer die Nährstoffe, die er durch den Verkauf seines Gemüses in die Stadt hinein brachte, auch wieder zurückholte auf seinen „Hof“.
Dazu ging er morgens mit seinen Trögen voller geernteter Gemüse los und kam abends mit den Gefäßen - gefüllt mit „Nährstoffen“ in Form u. a. von menschlichen Exkrementen, … - zurück, die er dann als Dünger auf seinen Feldern ausbrachte.