Bedeutung der Grünlandberatung für den Erfolg in der Milchviehhaltung – Perspektiven und Handlungsmöglichkeiten aufgrund von Ergebnissen einer empirischen Erhebung in Nordrhein-Westfalen
Sehr geehrte Leserinnen und Leser!
Grünland stellt eine wertvolle Futterquelle in der Milchviehhaltung dar. Zudem liefert Grünland vielfältige Ökosystemleistungen.
52 Betriebsleiter von Milchviehbetrieben in Grünlandschwerpunktregionen wurden zur Milchviehhaltung und zur Grünlandberatung befragt.
Das Ergebnis dieser Umfrage fasst der folgende Beitrag zusammen:
Weiterführende Informationen und innovative Projekte zu diesem Thema finden Sie im Forschungsinformationssystem Agrar und Ernährung (FISA), www.fisaonline.de .
- Verbundprojekt: Satellitengestützte Information zur Grünlandbewirtschaftung. Teilprojekt 1 (SattGrün)
- SWAMPS - Möglichkeiten und Grenzen der Wasserstandsregulierung aus Sicht der Landwirtschaft
- Nährstoffmanagement im Grünland
Ihre Redaktionen
BüL-Berichte über Landwirtschaft & FISA-Forschungsinformationssystem Agrar und Ernährung
PS:
Grünland - Bedeutung und Aufgaben
Grünland, Wiesen und Weiden, zählen zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. Sie beheimaten mehr als die Hälfte aller in Deutschland vorkommenden Tier- und Pflanzenarten.
Früher holzten die Menschen Waldflächen ab, um Holz und Tierfutter zu gewinnen. So entstanden Wiesen und Weiden mit neuen Lebensgemeinschaften von Tieren und Pflanzen.
In Deutschland machen Mähwiesen den größten Teil des Grünlandes aus, ein kleinerer Teil wird beweidet. Je nach Standort, Klima und Nutzung kommen in Deutschland rund 60 unterschiedliche Grünland-Biotoptypen vor. Über ein Drittel aller heimischen Farn- und Blütenpflanzen, etwa 1.250 Arten, haben ihr Hauptvorkommen auf Wiesen und Weiden.
Während auf extensiv genutzten – also nicht oder nur wenig gedüngten und eher selten gemähten Wiesen – im Durchschnitt 50 und mehr Pflanzenarten vorkommen, wachsen auf intensiv bewirtschaftetem nur zehn bis 20 Arten.
Zu den Aufgaben von Wiesen und Weiden zählen:
- Hochwasserschutz
Die durchgehende Pflanzendecke, der stark durchwurzelte Boden sowie der höhere Humusgehalt der Wiesen und Weiden speichern deutlich mehr Wasser als Ackerflächen. - Schutz vor Bodenerosion:Die starke Durchwurzelung und der dichte Bewuchs auf Wiesen und Weiden halten den Boden vor allem in steilen Hanglagen und in Überschwemmungsgebieten von Flusstälern. fest.
- Trinkwasserschutz
Das dichte Wurzelgeflecht unter Grünland und die geschlossene Pflanzendecke filtern durchsickerndes Oberflächenwasser. - Klimaschutz
Grünland bindet in Europa jährlich mehrere Millionen Tonnen Kohlendioxid. Pflanzen und insbesondere der Humus im Boden speichern das Gas in großen Mengen. - Erholungsfunktion und Tourismus
Wiesen und Weiden sind mit ihrer Vielfalt an Farben, Formen und Strukturen Orte der Ruhe, Erholung und Naturerlebens.
PS:
Vorfrühling auf Wiesen und Weiden:
„Gleich und gleich“
Ein Blumenglöckchen
Vom Boden hervor
War früh gesprosset
In lieblichem Flor;
Da kam ein Bienchen
Und naschte fein: -
Die müssen wohl beide
Füreinander sein.
Johann Wolfgang von Goethe
* 28. August 1749 in Frankfurt am Main; † 22. März 1832 in Weimar