Genomische Selektion in der Reitpferdezüchtung
DOI:
https://doi.org/10.12767/buel.v94i3.122Abstract
Zusammenfassung
Für die Reitpferdezucht sind eine langfristige Leistungsfähigkeit sowie die individuellen Anlagen für Rittigkeit, Dressur- und/oder Sprungveranlagung der Tiere von hoher Bedeutung. Pferde können nur dauerhaft erfolgreich sein, wenn sie eine Konstitution besitzen, die sie vor gesundheitlichen Schäden bewahrt und ihnen die Möglichkeit gibt, das Leistungspotenzial dauerhaft auszuschöpfen.
Mittels molekulargenetischer Methoden lassen sich Punktmutationen im Genom eines Tieres jetzt sicher und umfassend erfassen. Diese als SNPs bezeichneten Stellen sind über das gesamte Genom verteilt und erlauben eine hohe Informationsdichte. SNPs in kodierenden bzw. regulierenden Regionen (= Bereiche, in denen z.B. wichtige Proteine genetisch determiniert/kontrolliert werden) begründen genetische Variabilität. Ihr Nachweis erlaubt eine Leistungsvorhersage sowohl für wichtige Merkmale (z.B. Rittigkeit, Grundgangarten, Exterieur etc.) als auch erblich bedingte Krankheiten bereits im Fohlenalter durch molekulargenetische Analyse des zugehörigen Genotyps des Tieres.
Die systematische Integration der genomischen Selektion (GS) in die Reitpferdezucht bietet die Chance, erblich bedingte Erkrankungen und gleichzeitig weitere komplexe (quantitative) Merkmale frühzeitig zu erfassen. Die GS kann somit zur Kostenreduzierung in der Pferdezüchtung bzw. bei der Ausbildung von Reitpferden beitragen.
Schlüsselwörter: Pferde, Selektion, Einzelnukleotid-Polymorphismen (= SNPs), Gesundheit, Leistungsvorhersage
Downloads
Veröffentlicht
Ausgabe
Rubrik
Lizenz
Copyright (c) 2016 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
Dieses Werk steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 4.0 International.