Über die Notwendigkeit eines Paradigmenwechsels der didaktischen Betrachtung des Lernorts Bauernhof
DOI:
https://doi.org/10.12767/buel.v94i3.126Abstract
Bauernhofbezogene Themen sind in Niedersachsen eine Option für die Gestaltung von Biologieunterricht gemäß den curricularen Vorgaben, angefangen in der Grundschule bis hin zur Sekundarstufe I. Für diese Arbeit stellte sich die Frage, in wie weit das Thema Landwirtschaft in den schulischen Lehrplänen implementiert ist, da es jeder Schule offen steht den schulischen Arbeitsplan weitestgehend individuell zu gestalten und darüber hinaus Konkurrenz zu anderen „grünen“ Bereichen wie etwa der Forstwirtschaft bestehen können. Im Rahmen einer Online-Befragung von 179 allgemeinbildenden Lehrkräften der Biologie wurde das Nutzungsverhalten von ausserschulischen Lernorten sowie den damit verknüpften Unterrichtsinhalten untersucht. Frühere Studien deuteten daraufhin, dass in Niedersachsen die Waldpädagogik gegenüber den anderen agrarischen Themen deutlich den Vorrang haben könnte. Die vorliegende Arbeit konnte dies bestätigen; landwirtschaftliche Themen sind eher sekundärer Natur in Bezug auf die unterrichtliche Berücksichtigung. Insgesamt erscheint es so zu sein, dass aus agrardidaktischer Sicht eine gewisse Emanzipation von der Biologiedidaktik sinnvoll sein könnte, um die Möglichkeiten bauernhofbezogenen Lernens auszuschöpfen und die Kompetenzen der zielorientiert Lernenden zu fördern. Dies könnte sich insbesondere in den seitens der Fachwissenschaften beschriebenen Problemstellungen in Bezug auf Verbrauchererwartungen bezüglich der Haltung von Nutztieren niederschlagen, da hier scheinbar überwiegend landwirtschaftlich untypische Haltungsformen gegenüber den modernen Haltungssystemen überwiegen. Hierfür könnte eine weitere Professionalisierung der Bauernhofpädagogik sinnvoll zu sein.
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