Verhaltensgenetische Aspekte bei Rindern 1. Mitteilung

Autor/innen

  • Wilfried Brade Tierärztliche Hochschule (TiHo) Hannover, zur Zeit: FBN Dummerstorf

DOI:

https://doi.org/10.12767/buel.v95i1.132

Abstract

Eine gezielte selektive Beeinflussung von Verhaltenseigenschaften beim Rind ist bereits dadurch zu erklären, dass Züchter regelmäßig solche Tiere bevorzugen, die leichter zu "händeln" sind.

Mit einer zunehmenden Leistungshöhe der Milchkühe können in ausgewählten Funktionskreisen Verhaltensänderungen belegt werden.

Der höhere Energie- bzw. Nährstoffbedarf der Hochleistungskuh führt - bei Konstanthaltung übriger Einflussfaktoren  - dazu, dass das hochleistende Tier vergleichsweise einen höheren Zeitaufwand für das ‚Fressen’ als das weniger leistenden Tier hat.

Damit steht der hochleistenden Kuh weniger Zeit zum Ruhen/Liegen zur Verfügung, da die verschiedenen Verhaltensweisen wechselseitig verknüpft sind. Der Landwirt hat dieser Gegebenheit durch ein entsprechendes Fütterungs- und Haltungsmanagement gebührend Rechnung zu tragen, sollen ungünstige Entwicklungen im verfügbaren Gesamt-Zeitbudget und damit Stress vermieden werden.

Auch das sichere Erkennen der Brunst ist bei hochleistenden Kühen erschwert, da mit zunehmender Milchmengenleistung eine abnehmende Zeitdauer des ‚Stehens’ (= versuchsmäßig erfasst mittels eines Radiotelemetrie-Systems) belegt ist. Eine Änderung des Brunstgeschehens bei Hochleistungskühen erfordert eine intensivere Herdenbetreuung/-beobachtung mit zunehmender Leistung bzw. den Einsatz weiterer technischer Hilfsmittel (z. B. Pedometer etc.) in größeren Herden.

Autor/innen-Biografie

Wilfried Brade, Tierärztliche Hochschule (TiHo) Hannover, zur Zeit: FBN Dummerstorf

Hochschullehrer, Professor für Tierzucht an der TiHo Hannover

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Veröffentlicht

2017-05-29

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