Verbraucherpräferenzen gegenüber regionalen Produkten: Ein Vergleich von West- und Ostdeutschland
DOI:
https://doi.org/10.12767/buel.v92i1.35Abstract
In Befragungen zeigt sich regelmäßig der Wunsch von Verbrauchern, über die Herkunft von Lebensmitteln informiert zu werden. Unklar bleibt dabei bislang sowohl in der Literatur als auch in der Praxis, wie eine Region zu definieren und was unter regionalen Lebensmitteln zu verstehen ist. Ebenso konnte in Studien nicht abschließend das Verbraucherverständnis dieser Begrifflichkeiten geklärt werden und ob sich diesbezüglich Unterschiede zwischen verschiedenen Verbrauchergruppen ergeben. Beispielhaft geht die vorliegende empirische Untersuchung der Frage nach, inwiefern Unterschiede zwischen west- und ostdeutscher Bevölkerung im Hinblick auf die Wahrnehmung regionaler Produkte und damit zusammenhängende Auswirkungen auf das Einkaufsverhalten bestehen.
Es zeigt sich, dass Konsumenten in Ost und West gleichermaßen die regionale Herkunft als wichtiges Kriterium beim Kauf von Lebensmitteln einstufen; ebenso homogen zeigen sich die Befragten beider Gebiete bei den Assoziationen, die mit dem Begriff eines regionalen Lebensmittels verbunden werden. Insofern kann eine Angleichung zwischen Ost und West konstatiert werden, was die Bedeutung der eigenen Region anbelangt. Damit einher geht jedoch eine Rückbesinnung auf kleinräumige Gebiete, die einer gesamtdeutschen Sichtweise entgegensteht.
Aus den Ergebnissen der vorliegenden Studie lassen sich darüber hinaus Empfehlungen für die Kennzeichnung regionaler Lebensmittel ableiten: während bei ostdeutschen Verbrauchern der Bezug zur Heimat bei der Kommunikation im Vordergrund stehen sollte, sollte die Ansprache im Westen tendenziell auf einer konkreten Distanzangabe basieren. Zudem ist Frauen und den Teilen der Bevölkerung mit einem niedrigen Bildungsabschluss die regionale Herkunft beim Einkauf von Lebensmitteln wichtiger als anderen Verbrauchergruppen.Downloads
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